Beschreibung
Diese wissenschaftliche Sammelhandschrift versammelt Texte von antiken römischen Philosophen, beispielsweise Exzerpte aus der Naturgeschichte des älteren Plinius, den von Boethius stammenden Kommentar zu Ciceros Topica sowie kleinere astronomische Texte. Besonders beachtenswert ist allerdings der Kommentar des Philosophen und Grammatikers Macrobius zu Ciceros "Somnium Scipionis". Macrobius beschäftigt sich darin mit der neuplatonischen Seelenlehre, der Kosmologie sowie der Geographie. Der Kommentar enthält eine "Zonenkarte" zur Beschreibung der Welt nach dem Weltbild des Griechen Krates von Mallos. Danach wird die Welt in fünf Klimazonen eingeteilt, von denen lediglich die beiden gemäßigten Zwischenzonen als theoretisch bewohnbar gelten. Der Erdkreis wird durch zwei Ozeane in vier Kontinente unterteilt, die somit zu Inseln werden: einerseits die Gruppe der drei alten Kontinente (Europa, Afrika und Arabia anstelle von Asia), andererseits die (hypothetische) "terra incognita" jenseits des bis dato Bekannten. Die materialreiche Karte besticht durch ihre topographischen Details zu Ländernamen, Meeren und Städten. Das im Falle Roms erkennbare Rundgebäude stellt die Engelsburg dar. Datum: 2016
Autor
Wolfgang-Valentin Ikas