Dramata et comoediae: Julianus Apostata auctore Drexelio - BSB Clm 2125

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der aus Augsburg stammende Jesuit Jeremias Drexel (1581-1638) war einer der wegweisenden katholischen Barockdichter in Deutschland. Sein Drama "Julianus Apostata" entstand 1607/08 in Ingolstadt und wurde dort aufgeführt. Es ist nie gedruckt worden und nur in dieser vom Autor selbst geschriebenen lateinischen Handschrift erhalten. Das Drama behandelt das barocke Thema von Hochmut und Bestrafung des Menschen durch Gott. Es ist beeinflusst von antiken Vorbildern (Horaz), vom mittelalterlichen Legendenspiel sowie von dramatischen Werken Jakob Bidermanns (1578-1639, Clm 11797). Konzipiert als religiöses Exempelstück wird die Handlung in fünf Akten aufgerollt: Akt 1 zeigt Julianus als frommen Menschen, bereit ein Leben für die Wissenschaft, die Philosophie, zu führen. Akt 2 zeigt ihn vom geistlichen Stand abtrünnig; er wird Mitkaiser von Kaiser Constantius. Im dritten Akt ist Julianus als alleiniger Kaiser auf dem Höhepunkt seiner Macht; er meint, über Christus gesiegt zu haben. Akt 4 lässt die Handlung bis zur Katastrophe in Akt 5 abfallen: Julianus droht mit Christenverfolgung nach dem Persischen Krieg, Christus beruft den Schutzengel über Julianus ab, der ihm den Tod verkündet und die höllischen Geister ruft. Der Chor beweint am Ende den toten Kaiser und die Eitelkeit der Welt. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0