Passauer Evangelistar - BSB Clm 16002

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Das Evangelistar, eine Sammlung der Evangelienlesungen, entstand ca. 1170-1180, wahrscheinlich in Passau. Trotz des geringen Umfangs der Handschrift (nur 44 Blätter, viele davon unbeschrieben) zeichnet sie sich durch die zahlreichen und aufwendigen Ausschmückungen mit vergoldeten Initialen und farbigen Majuskeln zu Beginn jedes Abschnittes aus. Darunter finden sich sowohl Tierdarstellungen als auch menschliche Figuren. Dabei richtet sich der Grad der Verzierungen nach der Bedeutung des beschriebenen Festes im Kirchenjahr. Acht ganzseitige Miniaturen illustrieren die wichtigsten Hochfeste. Die Gestaltung wird zwei anonymen Buchmalern zugeordnet, die nach den bedeutendsten von ihnen gestalteten Miniaturen als Petrus- und Ecclesia-Meister bezeichnet werden und wohl aus der Salzburger Schule stammen. Etwa um 1430/40 erhielt das Evangelistar einen Goldschmiedeeinband aus Messing, der auf den vorhandenen Ledereinband montiert wurde. Darauf ist ein großer thronender bekrönter Christus, dessen Kopf aus Bergkristall geschnitten ist, zu sehen. Der Profilrahmen ist mit Halbedelsteinen besetzt und die Ecken tragen Medaillons mit den Evangelistensymbolen. 1789 wurde der Einband restauriert. 1803 kam die Handschrift aus dem Augustiner-Chorherrenstift in Passau an die Bayrische Staatsbibliothek. Datum: 2016

Autor

Béatrice Hernad

Rechtehinweis Beschreibung

CC0