Augsburger Chronik - BSB Cgm 213

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Sigismund Meisterlin (um 1435 - nach 1497) war Mönch in St. Ulrich und Afra in Augsburg und kam zum ersten Mal beim Studium an italienischen Universitäten mit dem Humanismus in Berührung. 1456 konnte er seine "Augsburger Chronik" seinem Auftraggeber Sigmund Gossembrot widmen und damit die erste deutsche humanistische Geschichte, die ansatzweise auf Quellenkritik beruht, vorlegen. Dabei ging es ihm um eine Revision der Reimchronik von Küechlin (Clm 61), der u.a. behauptete, Augsburg sei von Germanen, die von Trojanern abstammten, und von Schwaben gegründet worden; anstelle der Erfindung wollte er die Wahrheit setzen und beweisen, dass Augsburg lange vor den trojanischen Flüchtlingen von einheimischen Vindelikern gegründet worden sei. Neben der Quellenauswahl ist der starke Anteil an Schilderungen von Land und Leuten bei Meisterlin neu. Seine Chronik erschien 1456 zuerst auf Latein, 1457 dann auf Deutsch. Grundlegend für die weitere klösterlich-städtische Geschichtsschreibung in Augsburg, wurde sie in der Folgezeit bebildert, bearbeitet und erweitert: von Hektor Mülich 1457, der sie später als Quelle für seine Ausgabe nutzte (Augsburger Handschrift), von Mülichs Bruder Georg mit 13 kolorierten Federzeichnungen (Stuttgarter Handschrift) und von Konrad Bollstatter mit 21 kolorierten Federzeichnungen in der vorliegenden Münchner Handschrift aus den Jahren 1479-1481. Bereits 1483 wurde Meisterlins "Augsburger Chronik" erstmals gedruckt. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0