Weltchronik in Versen - Mischhandschrift aus Christ-herre-Chronik - BSB Cgm 5

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die vorliegende Kompilation Cgm 5 stellt eine Verbindung der anonym überlieferten unvollendeten "Christherre-Chronik" (Prolog, Exodus bis Josua) und der Chronik des Jans Enikel (Genesis, Saul bis Friedrich II.) her, die beide in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden. Der Codex wurde in bairisch-österreichischer Schreibsprache von zwei eng zusammenarbeitenden Schreibern in gotischer Textualis abgefasst; eine dritte Hand ergänzte am Schluss (Bl. 218ra-223ra) eine deutsche Reimpaarübersetzung der Legende von Erzbischof Udo von Magdeburg. Die Handschrift enthält darüber hinaus einen Zyklus von 327 gerahmten Miniaturen in Gold und Deckfarben. Die plastisch anmutenden Figuren sind oft in eng anliegenden, weich fließenden Gewändern der zeitgenössischen Mode dargestellt. Die Bilder sind böhmischen Einflusses, stehen aber zugleich in der bayerisch-österreichischen Illustrationstradition der Weltchroniken. Wahrscheinlich ist, dass die Kompilation in einer Werkstatt zusammen mit anderen Codices verschiedener Weltchronikredaktionen entstand. Der Codex befand sich im 16. Jahrhundert in Wien und kam nach wechselndem Privatbesitz über Augsburg 1806 nach München. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0