Johann Christoph Gottsched (1700 - 1766) Autographen: Briefe von Johann Christoph Gottsched an verschiedene Adressaten - BSB Autogr.Cim. Gottsched, Johann Christoph / 2. Johann Christoph Gottsched (1700 - 1766) Autographen: Brief von Johann Christoph Gottsched an Samuel Wilhelm Oetter - BSB Autogr.Cim. Gottsched, Johann Christoph.2

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Übersetzer, Herausgeber, Dramatiker und Dichtungstheoretiker Johann Christoph Gottsched (1700-1766) verurteilte in seiner Dichtungstheorie den barocken Dichtungsstil und forderte mehr Klarheit und Moralität in der deutschen Dichtung. Der erste Brief an N.N. vom 15. Februar 1744 besteht aus einer Sentenz Senecas aus dessen "De vita beata" (2,2): "Non tam bene cum rebus humanis agitur, ut meliora pluribus placeant" ("Mit den menschlichen Dingen steht es nicht so gut, dass das Bessere der Mehrheit gefällt"). Gottsched zitiert hier verkürzt - die Schlussfolgerung, "argumentum pessimi turba est" ("Beweis für das Schlechteste ist das Urteil der Masse"), lässt er weg. Der Ausspruch kommt auch im 2. Kapitel seines "Versuch einer critischen Dichtkunst" (1730) vor, worin er den Kritiker bzw. philosophischen Poeten charakterisiert, der allein ein wahrer Dichter sei: "Denn ich bin hier gar nicht der Meynung des sonst so scharfsinnigen Cicero zugethan [...]: OMNES TACITO QUODAM SENSU, SINE VLLA ARTE AUT RATIONE, QUAE SINT IN ARTIBUS AC RATIONIBUS RECTA AC PRAUA, DIIUDICANT. Vielmehr halte ichs mit dem Seneca, der an einem Orte seiner Schriften das Gegentheil behauptet [...]." Der zweite Brief vom 6. April 1748 ist an den Erlanger Konrektor Samuel Wilhelm Oetter gerichtet. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0