Gebetbuch Kaiser Maximilians - BSB 2 L.impr.membr. 64

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Acht Exemplare dieses Gebetbuchs, das 1513 in einer Auflage von nur zehn Exemplaren für Mitglieder des St. Georg-Ritterordens im Auftrag Kaiser Maximilians I. (1459-1519) in Augsburg auf Pergament gedruckt wurde, sind bis heute bekannt. Ein seit dem 16. Jahrhundert zweigeteilter Band, dessen Teile heute in München (67 Blatt) und Besançon (57 Blatt) aufbewahrt werden, gilt als persönliches Exemplar des Kaisers und zeichnet sich durch die farbigen Federzeichnungen an den Blatträndern aus. Sie stammen von den bedeutendsten deutschen Künstlern der Dürerzeit und gehören zum Kostbarsten, was je an Buchillustration hervorgebracht wurde. Albrecht Dürer (1471-1528), der mit den Randzeichnungen in den ersten zehn Lagen den Hauptanteil bestritt und Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) schufen die Illustrationen im Münchner Teil des Gebetbuchs. Dürer hat seine Zeichnungen mit dem bekannten Monogramm AD signiert. Der zweite Teil in der Bibliothèque municipale in Besançon wurde von Hans Burgkmair dem Älteren (1473-1531), Hans Baldung Grien (gestorben 1545), Albrecht Altdorfer (1480-1538), Jörg Breu dem Älteren (1480-1537) und anderen Künstlern illustriert. Die von der böhmischen Kanzleischrift hergeleitete "Gebetbuchfraktur" ruft in Verbindung mit der archaisierenden Linierung den Eindruck einer Handschrift hervor. Der Münchner Teil wurde Ende des 16. Jahrhunderts aus der Sammlung Perrenot de Granvelle wohl durch Herzog Maximilian von Bayern erworben. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0