Christherre-Chronik, die zweite, dem Landgrafen Heinrich von Thüringen gewidmete, pseudo-rudolfische Rezension der Weltchronik, - unvollständig, nur bis Esau reichend - BSB Cgm 4

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die Weltchronik folgt dem Text der Christherre-Chronik, in den kleinere Abschnitte aus Rudolf von Ems, Jans Enikel und Heinrich von München eingeschoben sind. Die großformatige Handschrift, die nach 40 Blättern in der Geschichte von Jakob und Esau abbricht, war ursprünglich aufwendig geplant, mit zahlreichen Miniaturen in Deckfarben und Gold und hervorragenden, den Prolog begleitenden Randbordüren. Diese enthalten in Medaillons und Rautenfeldern eine Reihe von lebhaft bewegten Halbfiguren mit Schriftrollen, welche die im Prolog als Quelle und Vorläufer erwähnten biblischen Autoren, antiken Schriftsteller und Kirchenväter repräsentieren. Sie lassen den böhmischen Einfluß auf die Buchmalerei der Handschrift besonders deutlich erkennen. Der Chroniktext selbst enthält vorwiegend einspaltige Bilder, die in ihrer malerischen Ausführung unvollendet blieben. Ab Blatt 17 sind erst die Grundschichten der Malerei angelegt. Die obere Farbmodellierung und die abschließende Kontur- und Binnenzeichnung fehlen. Die Handschrift befindet sich seit dem 16. Jahrhundert in Bayern und wurde bis 1803 im Benediktinerkloster Benediktbeuern aufbewahrt, bevor sie nach München gelangte. Seitdem gehört sie zu den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek. // Autorin: Elisabeth Klemm // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

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