Tristan und Isolde, mit der Fortsetzung von Ulrich von Türheim

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Von Gottfried von Straßburg, von dem nur der Name bekannt ist, stammt als einziges gesichertes Werk der "Tristan". Die Datierung des Werks wird um 1210 vermutet. Hinweise auf dieses Datum entstammen dem Roman selbst: Gottfried äußert sich darin zu zeitgenössischer Literatur und Autoren in einem Exkurs, der als "Dichterkatalog" (V. 4589ff.) bekannt ist. Der "Tristan" ist ein Minneroman von weltliterarischem Rang, dessen Motive um "liebe" und "leit" der "edelen herzen" kreisen; die Liebe wird zum zentralen Element religiöser Erfahrung. Gottfried ist der erste höfische Dichter, der "die aus der Bibelexegese entwickelte Methode der allegorischen Schriftauslegung auf weltliche Themen und Gegenstände übertragen und in den Dienst höfischer Sinngebung gestellt hat" (Joachim Bumke). Neben dem Antiken- und dem Artusroman bilden der "Tristan" und seine Fortsetzungen den dritten wichtigen Komplex des höfischen Romans. Als erster Fortsetzer gilt der aus einem schwäbischen Ministerialengeschlecht stammende Ulrich von Türheim, dessen Werk da einsetzt, wo Gottfried abbricht. Er schließt das Geschehen mit Tristans und Isoldes Liebestod ab und bewegt sich in fromm-moralischen Bahnen. Cgm 51 ist für beide Werke die älteste erhaltene Handschrift. Jedes ist kürzend bearbeitet und durch Blattverluste verstümmelt. Mit 30 ganzseitigen Miniaturen bietet die Handschrift die umfangreichste und älteste Illustration zu Gottfrieds "Tristan". Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0