Hans VI. Tucher, Reise in das Gelobte Land: Handschrift, 1489

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Diese Handschrift, auf teurem Pergament geschrieben und mit Initialen auf Goldgrund und vielen Fleuronné-Initialen ausgestattet, entstand 1489. Sie überliefert einen der wichtigsten deutschsprachigen Reiseberichte des späten Mittelalters, verfasst von dem Nürnberger Patrizier Hans VI. Tucher (1428-1491), der 1479/80 das Heilige Land bereist hatte. Der Schreiber der vorliegenden Handschrift, Paul Sewer, war Bruder beim Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf und widmete sein Werk Herzog Sigmund aus dem Haus Wittelsbach (1439-1501). Dadurch ist die Rezeption des Reiseberichts von Hans VI. Tucher in hohen adeligen Kreisen bezeugt. Enge Beziehungen bestanden ohnehin zwischen dem Chorherrenstift und dem Wittelsbacher Hof, die unter Sigmund und seinem Vater Albrecht besonders gepflegt wurden. Auch Hans VI. hatte Verbindungen zum Stift. Er selbst, seine Frau Ursula, sein Sohn Hans XI. und dessen Frau Felicitas gehörten der geistlichen Bruderschaft von Indersdorf an und wurden von den Chorherren in den täglichen Gebeten bedacht. Die Handschrift beruht auf der sechsten und letzten der Inkunabelausgaben, die 1486 in der Augsburger Offizin von Anton Sorg gedruckt wurde. In Anlehnung an die Druckausgabe übernimmt die Handschrift deren zweispaltiges Format und folgt der Textvorlage sehr genau. Sie besitzt einen blindgeprägten Einband aus Schafsleder, der in der klostereigenen Buchbinderwerkstatt hergestellt wurde. Datum: 2019

Autor

Randall Herz

Rechtehinweis Beschreibung

CC0