Armenbibel in 41 Darstellungen - BSB Cgm 20

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die "Biblia pauperum", ein um die Mitte des 13. Jahrhunderts anonym verfasstes Werk lateinischer Sprache, gehört zu der im Spätmittelalter weit verbreiteten Gattung der Armenbibel. Mit den Mitteln der Typologie und in strenger Verbindung von Bild und Text wird die heilsgeschichtliche Einheit beider Testamente veranschaulicht: Jede Bildgruppe besteht aus einer neutestamentlichen Darstellung (Antitypus), die Vorbildern des Alten Testaments (Typen) zugeordnet wird (Präfiguration). Als erläuternde Texte dienen die Sprüche der Propheten; Tituli begleiten die szenischen Darstellungen, außerdem gibt es knappe Lektionen. Die ältesten erhaltenen Handschriften der Biblia pauperum stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert aus Benediktinerklöstern und Augustiner-Chorherrenstiften in Bayern und Österreich. Die vorliegende Handschrift zwischen 1360 und 1375 bietet eine deutsche Fassung. Charakteristisch für die deutsche erzählende Armenbibel sind die vermehrten Bildgruppen (41), die erzählerische und szenische Ausweitung des Textes sowie die lateinischen Tituli, wobei in Cgm 20 nur die zur Bildgruppe Kreuzigung Christi oder deren Antityp enthalten ist. Die hochgotischen kolorierten Federzeichnungen von höfischer Eleganz im Flächenstil sind vor allem für die Ikonographie bedeutsam. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0