Alexander - BSB Cgm 581

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Johannes Hartlieb, seit 1440 Leibarzt am Münchner Hof Albrechts III., war politischer Berater, Diplomat und Verfasser von Sachtexten und literarischen Werken. Sein "Alexander" ist eine als Fürstenspiegel konzipierte deutsche Übersetzung einer lateinischen Alexanderroman-Kompilation und wurde im Auftrag Albrechts III. geschrieben. Das Leben des griechischen Herrschers und Welteroberers Alexander (356-323 v. Chr.) war einer der beliebtesten Stoffe und übte nicht zuletzt aufgrund exotischer Elemente sowie der in Alexander verkörperten "superbia" eine große Faszination auf mittelalterliche Leser aus. Hartliebs Bearbeitung vermittelt neben historischem, geographischem und naturkundlichem Wissen am Beispiel eines vorbildlichen Herrschers fürstliche Qualitäten im Sinne des höfischen Publikums. Der Text ist in 18 Handschriften überliefert; bis 1670 erschienen 18 gedruckte Ausgaben. Der vorliegende Codex aus dem Jahr 1455 in bairisch gefärbtem Ostschwäbisch, von dem Augsburger Ratsherrn Hector Mülich und seinem Bruder Jörg in einer Bastarda geschrieben, ist mit 33 kolorierten Federzeichnungen Hectors geschmückt. Für seine Bilder verlegte Hector Mülich, der auch Verfasser einer Stadtchronik war, die Geschichte Alexanders ins Augsburg seiner Zeit. Die Handschrift kam im 16. Jahrhundert in den Besitz Johann Jakob Fuggers. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0