Der Renner (Auszug) - BSB Cgm 7375

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die mit rund 25000 Versen umfangreichste deutsche Lehrdichtung des Mittelalters ist der "Renner" (1300) des ostfränkischen Dichters und Bamberger Schulrektors Hugo von Trimberg (um 1230 - nach 1313). Ausgehend von der Allegorie des Lebens- bzw. Menschenbaums werden darin die sieben Hauptsünden und Laster der verschiedenen Stände behandelt. Das Werk ist ein enzyklopädisches Wissenskompendium, das sich nicht nur auf die sieben freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) stützt, sondern auch praktische Unterweisung gibt und zu Dichtern, zur Bedeutung des Geldes, der Schrift, von Turnieren etc. Stellung bezieht. Diese Themen werden in sehr sprunghafter Weise - daher der Titel - angerissen. Eingestreut in die Morallehren sind zudem Fabeln, Anekdoten und Predigtmärlein. Die rund 70 existierenden Handschriften zeugen von einer breiten Überlieferung des "Renners", seine Nachwirkung reicht bis ins 18. Jahrhundert (Gellert, Lessing). Der vorliegende, von einem einzigen Schreiber in bairischer Sprache angefertigte Codex (Mitte des 15. Jahrhunderts) überliefert eine Kurzfassung von 5291 Versen. Die Zeichnungen sind anspruchslos, gelegentlich flüchtig und ungeschickt. Auf Bl. 2r befinden sich die deutschen Strophen des Gedichtes "Von der Jugend und dem Alter". Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0