Nachlass von Gustav Meyrink (1868-1932) – BSB Meyrinkiana / 4,2. Der Engel vom westlichen Fenster. Roman - BSB Meyrinkiana IV.2

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der 1927 erschienene Roman des österreichischen Schriftstellers und Übersetzers Gustav Meyrink (1868-1932) erzählt vom abenteuerlichen Leben des Mathematikers und Philosophen John Dee (1527-1608), der in Paris Vorlesungen über Euklid gab und astrologischer Ratgeber Elisabeth I. war. Zusammen mit dem Alchimisten Edward Kelley (1555-1597) reiste er nach Prag, wo Dee als von Engeln gesandter Bote dem Kaiser Rudolf II. politische Weissagungen machte, während Kelley sich als Goldmacher verdingte, in Böhmen aber starb. Mit diesen beiden Figuren verknüpft sich das Schicksal des gegenwärtig lebenden Urenkels Dees, Baron Müller, der sich mit seinem Ahnherrn identifiziert und eine partielle Bewusstseinsveränderung erfährt: "Ich war nicht mehr ich und war es doch; ich war hüben und drüben zugleich, und ich war gegenwärtig und fern, fernab und längst entworden: alles zugleich." Meyrinks Verfasserschaft gilt als umstritten. Nach Hartmut Binder handelt es sich um ein Werk seines Freundes Friedrich Alfred Schmid Noerrs (1877-1969). Meyrink überlas, korrigierte und ergänzte Teile des Romans, die Schmid Noerr mit der Hand geschrieben hatte. Dafür spricht das dreiseitige Typoskript, das sich in Meyrinks Nachlass befindet und Teil der verlorenen Druckvorlage gewesen sein dürfte. Datum: Quelle:

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0