Johannes Eck, De primatu Petri

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die Debatte der Leipziger Disputation 1519 um den Primat des Papstes griff der Theologe Johannes Eck (1486-1543) in seiner umfangreichen, in drei Bücher unterteilten Schrift "De primatu Petri" 1520 erneut auf. In dieser versuchte Eck, die 13. Leipziger These Martin Luthers (1483-1546) zu widerlegen. Nach Luther gründete der Vorrang des Papstes lediglich auf menschlichem Recht, nach göttlichem Recht stand der Papst nicht über einem einfachen Priester. Mit Hilfe einer Vielzahl von Belegen aus der Bibel, aus Schriften der Kirchenväter und aus Konzilsbeschlüssen wollte Eck beweisen, dass Jesus Christus den Apostel Petrus als seinen Stellvertreter und Haupt der Kirche eingesetzt hatte. Demnach seien die Päpste als Nachfolger von Petrus allen Gläubigen übergeordnet. Das fertige Manuskript übergab Eck am 1. April 1520 in Rom Papst Leo X. (1513-1521), der den Ingolstädter Theologieprofessor kurz darauf in die Viererkommission berief, die den Text der Bannandrohungsbulle gegen Martin Luther ausarbeiten sollte. Das hier gezeigte Exemplar erschien 1521 in Paris. Der illustrierte Rahmen des Titelblatts ist ein Holzschnitt von Urs Graf dem Älteren (um 1485 - um 1528) von 1519. Diese Titelbordüre wurde für unterschiedliche Werke verwendet. Das Monogramm Grafs mit einem Schweizerdolch befindet sich am rechten unteren Bildrand. In der Mitte des Titelblatts ist die Verlegermarke von Johannes (Iehan) Kerver mit Einhorn und Initialen auf einem Wappenschild zu sehen. Datum: 2016

Autor

Bettina Dankesreiter

Rechtehinweis Beschreibung

CC0