Testamentum Embriconis episcopi Augustani (de donatione ecclesiae Augustanae facta) - BSB Clm 2

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die Augsburger Handschrift des 12. Jahrhunderts enthält mit den "Annales Augustani", jährlichen Aufzeichnungen zu den Jahren 973-1104, eine wichtige Geschichtsquelle, die im Augsburger Domkapitel zwischen 1080 und 1090 entstanden ist. Die Handschrift stellt die einzige Überlieferung der Annales (Bl. 6b-9a) dar. Trotz ihrer Knappheit sind sie wichtig "als eine der wenigen schwäbischen Stimmen aus dem Anhängerkreis Kaiser Heinrichs IV. während des Investiturstreits" (Günter Hägele). Sie sind nicht zu verwechseln mit den "Annales Augustani minores", die die Jahre 1137-1321 dokumentieren und die Chronik Heimos von Bamberg fortsetzen. Auf Bl. 38 findet sich außerdem eine Besonderheit: die einzig erhaltene Niederschrift der sogenannten Schwäbischen Trauformel, einer Verlöbnis- und Trauformel, die auf germanische Rechtsformeln zurückgeht. In der Verlöbnisformel wird mit Überreichung von sieben Handschuhen symbolisch die Höhe des Pfands festgelegt, das der Bräutigam an die Braut für das "Wittum" als Versorgungsleistung zahlen muss. Mit der Trauformel übergibt der Vormund schließlich die Braut dem Bräutigam. Bemerkenswert ist die schrittweise Verschriftlichung des Rechts: Die Schwäbische Trauformel erwähnt, dass für die Witwenversorgung eine spezielle Urkunde verfasst werden muss. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0