Glossarium Salomonis - BSB Clm 13002

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Name dieser Sammelhandschrift - das Glossar Salomons - leitet sich von den zwei lexikonartigen alphabetischen Glossaren ab, die dem Bischof Salomon III. von Konstanz (890-919/920) zugeschrieben werden. Daneben sind ein griechisch-lateinisches Wörterbuch und ein Glossar zum Alten und Neuen Testament enthalten. Die auf 1158 datierte Handschrift des Regensburger Benediktinerklosters Prüfening gehört zu den anspruchsvollsten und herausragendsten Werken des Konvents. Ihre Entstehung fällt in die Zeit des zweiten Prüfeninger Abtes Erbo (1121-1162), unter dessen Abbatiat das Kloster eine Blüte der Schriftstellerei erlebte. Auswahl und Zusammenstellung der Texte, die den Anspruch auf enzyklopädische Wissensbreite offenbaren, zeigen das hohe intellektuelle Niveau des Klosters. Die erst später, 1165, hinzugefügten Federzeichnungen stellen einen der Höhepunkte der romanischen Buchmalerei dar. Sie zeigen vor allem medizinische und anatomische Abbildungen. So veranschaulichen 22 Brennstellenbilder eine schon in der Antike praktizierte Methode, bei der Krankheiten und Wunden durch Brennen geheilt werden sollten. Neben weiteren naturwissenschaftlichen Abbildungen und allegorischen Laster- und Tugenddarstellungen ist die Handschrift vor allem für das prächtig gestaltete Schatzverzeichnis von Prüfening bekannt: in Form einer Urkunde gestaltet, werden darin die mit dem Kloster verbundenen Ordensmänner und Heiligen dargestellt. Datum: 2016

Autor

Béatrice Hernad

Rechtehinweis Beschreibung

CC0