Briefbuch des Christoph Scheuerl

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Jurist und Humanist Christoph Scheuerl (1481-1542) nahm bis 1530 eine Position zwischen Reformatoren und Katholiken ein. Scheuerl stammte mütterlicherseits von den Tuchern ab, einem der bedeutendsten Nürnberger Patriziergeschlechter. Nach Studien in Heidelberg und Bologna und einer mehrjährigen Tätigkeit als Professor in Wittenberg kehrte er 1512 als Ratskonsulent nach Nürnberg zurück. Seine Haltung, sich lange Zeit weder eindeutig den reformatorischen noch der "altgläubigen" Seite zuzuordnen, brachte ihm gerade von den Reformatoren viel Kritik ein. Endgültig wieder auf die katholische Seite schlug er sich erst im Jahr 1530 nach einem Streit mit Philipp Melanchthon (1497-1560). Scheuerl pflegte einen regen brieflichen Austausch mit verschiedenen Persönlichkeiten aus reformatorischen, humanistischen und konservativ-katholischen Kreisen. Darunter befanden sich auch Martin Luther (1483-1546) und Johannes Eck (1486-1483). Das "Briefbuch" Scheuerls befindet sich im Original im Scheurlschen Familienarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Besonders aufschlussreich sind einige Briefe Scheuerls an Luther und Eck von 1517, in denen er einen Ausgleich und anfangs sogar eine Freundschaft zwischen den späteren Antipoden herbeizuführen versuchte (siehe S. 1-3, 11, 12, 14). Datum: 2016

Autor

Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0