Balthasar Hubmaier, Der uralten und gar neuen Lehrer Urteil

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Balthasar Hubmaier (um 1485-1528), Schüler von Johannes Eck (1486-1543) und seit 1516 Domprediger in Regensburg, war an der Vertreibung der Juden aus der Reichsstadt 1519 und bei der Entstehung der Wallfahrtsbewegung zur "Schönen Maria" maßgeblich beteiligt. 1521 kam er als Pfarrer ins vorderösterreichische Waldshut (heute in Baden-Württemberg), hier beschäftigte er sich mit der reformatorischen Theologie und stand in Kontakt mit dem Züricher Reformator Huldrych Zwingli (1484-1531). Allerdings kam es zwischen beiden bald zu Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Kindertaufe. Im Herbst 1524 führte Hubmaier in Waldshut die Reformation ein und an Ostern 1525 ließ er sich zusammen mit 60 Waldshuter Bürgern taufen. Gleichzeitig stand Waldshut im Bauernkrieg 1524/25 auf Seiten der Aufständischen. Als habsburgische Truppen die Stadt im Dezember 1525 besetzten, floh Hubmaier nach Zürich und nach seiner Ausweisung 1526 nach Nikolsburg in Mähren. Dort errichtete er erneut eine Täufergemeinde. Im Sommer 1527 ließ ihn Erzherzog Ferdinand von Österreich (1521-1564) gefangen nehmen und am 10. März 1528 in Wien als Ketzer verbrennen. Hubmaier beeinflusste auch mit seinen theologischen Schriften die Bewegung der Täufer. Die Schrift "Der Lehrer Urteil" stellte er in Nikolsburg fertig, das Vorwort ist auf den 21. Juli 1526 datiert. Darin versucht er auf Basis des Neuen Testaments und der Kirchenväter seine Ablehnung der Kindertaufe zu begründen und die Gläubigentaufe zu legitimieren. Datum: 2016

Autor

Bettina Dankesreiter

Rechtehinweis Beschreibung

CC0