Chronographia Augustanae urbis

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Im 15. Jahrhundert erreichte die Augsburger Stadtchronistik ihre Blütezeit - in kaum einer anderen Stadt des Alten Reiches entstanden innerhalb kürzester Zeit derart zahlreiche und vielfältige historiographische Darstellungen, die die ganze Augsburger und sogar weltliche Geschichte behandelten und dabei auf die unterschiedlichsten Quellen zurückgriffen. Eine dieser Chroniken stammt aus der Feder des Augsburger Mönchs Sigismund Meisterlin (um 1435 bis nach 1497), die "Chronographia Augustanae urbis". Seine Chronik (lateinisch 1456, deutsch 1457) wurde durch den Humanisten Sigmund Gossembrot (1417-1493) angeregt und wirkte grundlegend auf die weitere klösterliche und städtische Geschichtsschreibung. Auch war sie für die Entwicklung der deutschen Prosa von Bedeutung. Die "Chronographia Augustanae urbis" gilt als die erste deutsche humanistische Geschichte, die ansatzweise auf Quellenkritik beruht. Dabei werden die Gründungs- und Frühgeschichte Augsburgs, wie sie vom Augsburger Geistlichen Küchlin um 1440 geprägt waren (vgl. Clm 61), einer Revision unterzogen. Zum ersten Mal gedruckt wurde Meisterlins Chronik im Jahr 1483. Sie ist in mehreren Handschriften überliefert; die hier vorliegende stammt aus dem Jahr 1505 und wurde vom Benediktiner Schreibmeister Leonhard Wagner aus Schwabmünchen (1454-1522) geschrieben. Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0