Nachlass von August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) - BSB Plateniana / 17. August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) Nachlass: Das Theater als en Nationalinstitut betrachtet - BSB Plateniana 17

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Ansbacher Dichter August Graf von Platen (1796-1835, Plateniana) lebte nach Aufenthalten in München, Würzburg und Erlangen seit 1826 fast ständig in Italien. Sein klassizistisches Schönheitsideal suchte er vor allem in antiken, orientalischen und romantischen Strophenformen zu verwirklichen: Ode, Sonett, Ghasel. Sein ambivalentes Lebensgefühl - die Aporie zwischen Geist und Leben, Liebe und Vergänglichkeit -, sowie Pessimismus und Schwermut beherrschen seine Gedichte, deren strenge Formkunst den Münchner "Krokodilen" zum Vorbild werden sollte (vgl. Cgm 6539). Erst nach seinem Tode wurde Platen auch als politischer Dichter der "Polenlieder" (Plateniana 20) bekannt. Die vorliegende Abhandlung "Das Theater als ein Nationalinstitut" entstand 1825 während seiner Arrestzeit in Nürnberg, die er wegen Urlaubsüberschreitung absaß, und wurde 1828 gedruckt. Darin vertritt Platen u.a. die These, dass im Drama die höhere Synthese aus Epik und Lyrik erfolge: Der Dichter, "durch das lyrische Element hindurchgegangen", habe den epischen Stoff vom Volk empfangen und gebe ihm diesen im Theater wieder zurück. Als das große Epos, das die Deutschen besitzen, gilt für Platen das Nibelungenlied. Am besten sieht er das Theater bei den Griechen und den Spaniern verwirklicht; zudem wird Schiller (1759-1805) als Dramatiker über Goethe (1749-1832) gestellt. Datum: 2017

Author

Peter Czoik

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