Nachlass von August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) - BSB Plateniana / 16. August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) Nachlass: Lyrische Gedichte. Reinschrift - BSB Plateniana 16

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Ansbacher Dichter August Graf von Platen (1796-1835, Plateniana) lebte nach Aufenthalten in München, Würzburg und Erlangen seit 1826 fast ständig in Italien. Sein klassizistisches Schönheitsideal suchte er vor allem in antiken, orientalischen und romantischen Strophenformen zu verwirklichen: Ode, Sonett, Ghasel. Sein ambivalentes Lebensgefühl - die Aporie zwischen Geist und Leben, Liebe und Vergänglichkeit -, sowie Pessimismus und Schwermut beherrschen seine Gedichte, deren strenge Formkunst den Münchner "Krokodilen" zum Vorbild werden sollte (vgl. Cgm 6539). Erst nach seinem Tode wurde Platen auch als politischer Dichter der "Polenlieder" (Plateniana 20) bekannt. Plateniana 16 enthalten lyrische Gedichte in einer Reinschrift von etwa 1823. Neben Episteln und Sonetten befinden sich unter ihnen die Ghaselen, eine Gedichtform arabischer bzw. persischer Herkunft, die 1823 von Platen zu einer eigenen Sammlung erweitert wurde ("Neue Ghaselen", Plateniana 15). Im Gegensatz zu seiner ersten Sammlung von 1821 (Plateniana 14) befassen sich diese Ghaselen nicht mehr mit dem Orient, lediglich die Form (Versschema: aa ba ca da ...) wurde beibehalten. Neben Platen hat auch Friedrich Rückert (1788-1866, Cgm 7201) Ghaselen gedichtet, wobei es sich bei letzterem eher um Nachdichtungen, bei ersterem um Originalschöpfungen handelt. Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0