Nachlass von August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) - BSB Plateniana / 18. August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) Nachlass: Gedichte. 5.10.1828 - 4.10.1831 - BSB Plateniana 18

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Ansbacher Dichter August Graf von Platen (1796-1835, Plateniana) lebte nach Aufenthalten in München, Würzburg und Erlangen seit 1826 fast ständig in Italien. Sein klassizistisches Schönheitsideal suchte er vor allem in antiken, orientalischen und romantischen Strophenformen zu verwirklichen: Ode, Sonett, Ghasel. Sein ambivalentes Lebensgefühl - die Aporie zwischen Geist und Leben, Liebe und Vergänglichkeit -, Pessimismus und Schwermut beherrschen seine Gedichte, deren strenge Formkunst den Münchner "Krokodilen" zum Vorbild werden sollte (vgl. Cgm 6539). Erst nach seinem Tode wurde Platen auch als politischer Dichter der "Polenlieder" (Plateniana 20) bekannt. Plateniana 18 und 19 versammeln Gedichte der Jahre 1828 bis 1832. In dieser Zeit entstanden vor allem Oden, kleinere Reimpoesien, Balladen und Epigramme, aber auch Ghaselen. Von den Epigrammen fallen drei über die Dramendichter Corneille (1606-1684), Racine (1639-1699) und Alfieri (1749-1803) auf, die Platen im Januar 1829 während seines Italienaufenthalts in Siena schrieb (Plateniana 18, 11b-12): Corneille gilt ihm als der Schöpfer der modernen Tragödie, Racine findet er dagegen allzu galant, Alfieri ermangele es an historischem Sinn. Die 14 Ghaselen (Plateniana 19, Bl. 45-51b) bilden eine Nachblüte von Platens zweiter Ghaselendichtung (vgl. Plateniana 16). Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0