Nachlass von August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) - BSB Plateniana / 22. August Graf von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) Nachlass: Gedichte. 1832 - 1835 - BSB Plateniana 22

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Ansbacher Dichter August Graf von Platen (1796-1835, Plateniana) lebte nach Aufenthalten in München, Würzburg und Erlangen seit 1826 fast ständig in Italien. Sein klassizistisches Schönheitsideal suchte er vor allem in antiken, orientalischen und romantischen Strophenformen zu verwirklichen: Ode, Sonett, Ghasel. Sein ambivalentes Lebensgefühl - die Aporie zwischen Geist und Leben, Liebe und Vergänglichkeit -, Pessimismus und Schwermut beherrschen seine Gedichte, deren strenge Formkunst den Münchner "Krokodilen" zum Vorbild werden sollte (vgl. Cgm 6539). Erst nach seinem Tode wurde Platen auch als politischer Dichter der "Polenlieder" (Plateniana 20) bekannt. Plateniana 22 vereinigen Gedichte der Jahre 1832-1835, die sog. "Frühlingslieder". In der fünfbändigen Werkausgabe von 1853 heißt es: "Die Frühlingslieder aus dem Jahre 1835 übertreffen an klarer Bildung und an Tiefe des Gefühls alle übrigen des Dichters." Tatsächlich trifft Platen hier den Ton herber Resignation ebenso wie den zarter Empfindsamkeit ("Lieb und Lieblichkeit umfächeln"). In "Süß ist der Schlaf am Morgen" wird ein Frühlingsidyll südlicher Gefilde vor den Augen des Lesers entrollt: Eidechsen spielen am Uferdamm, Nachtigallen singen in den Lauben und Stiere ziehen den Pflug aufs Feld hinaus. Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

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