Paul Hermann Tesdorpf (1858-1936) und Therese Tesdorpf-Sickenberger (1853-1926) Nachlass: Der Schleier der Maja - BSB Tesdorpfiana 1

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der in Rio de Janeiro geborene Paul Hermann Tesdorpf (1858-1936) war Nervenarzt in München und Mitglied des Deutschen Monistenbundes. Er war als Autodidakt über die Verbindung von Geschichte und Philosophie der Medizin zur Medizingeschichte gekommen: "Von dem einflußreichen, liberalen Münchener Krankenhausdirektor Hermann Kerschensteiner (1873-1937) wohlwollend kommentiert, vermittelte Tesdorpf über die Münchener Vereinigung für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin und Rezensionstätigkeiten vor allem zwei 'außergewöhnliche' Dinge innerhalb der deutschen Medizingeschichte: Max Neuburgers (1869-1955) neueste Wiener Arbeiten und die Entwicklungen in der US-amerikanischen Medizingeschichte" (Michael Hubenstorf). Tesdorpf war aber auch dichterisch tätig. Sein 1925 veröffentlichtes Buch "Der Schleier der Maja" stellt eine Gedichtfolge dar, die Schopenhauers (1788-1860) principium individuationis wiederaufgreift: Hinter aller uns in der Welt erscheinenden Vielheit ("Schleier der Maja") verbirgt sich nur die Einheit eines metaphysischen Willens. Tesdorpf überträgt den Schleier der Maja auf den Dichter, "dem einz'gen unter allen Menschen,/ der es wert ist,/ ihn zu halten, ihn zu hüten", zumal der Dichter Teil jener "Urkraft" ist, in der die "Phantasie" und damit die "Schöpfung" des Schleiers fortlebt. Datum: 2017

Author

Peter Czoik

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