Nachlass von Karl August von Heigel (1835-1905) - BSB Heigeliana II / 16. Karl August von Heigel (1835-1905) Nachlass: Gedichte - BSB Heigeliana II 16

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Karl August von Heigel (1835-1905), der ältere Bruder des Historikers Karl Theodor von Heigel (1842-1915, Heigeliana I), wurde erst nach Philosophiestudium und Tätigkeit als Bibliothekar und Journalist durch seine Romane freier Schriftsteller. Seit 1876 schrieb und bearbeitete er Stücke für die Münchner Bühne, vor allem für die privaten Separatvorstellungen König Ludwigs II. (1845-1886), mit deren Gestalten sich der König identifizieren konnte. Heigel war der eigentliche "Hofdichter". Nach der Abdankung des Königs musste er München wieder verlassen. Wie viele andere seiner Zeitgenossen gehörte er den "Krokodilen" an, einem Münchner Dichterkreis, der zwischen 1856 und 1883 bestand und sich einer klassizistisch-idealistischen Poetik verschrieben hatte (vgl. Cgm 6539). Die vorliegende Papierhandschrift enthält auf 10 Doppelblättern verschiedene Gedichte Heigels, darunter gleich zu Beginn eine Liebes-Gedichtfolge unter dem Titel "Esther": "In keuscher Sehnsucht badet / Mein Priesterherz am Tage sich,/ Judäa's Rose ladet / Zu heissen Südennächten mich!" (11). Für die biblische Figur der Esther war Heigel auch in anderem Zusammenhang bei der Vollendung eines Manuskripts von Franz Grillparzer (1791-1872) im Auftrag Ludwigs II. betraut ("Die Aufführung von Racines Tragödie Esther in Saint Cyr"). Datum: 2017

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0