bavarikon4UBeschreibung
Die in Raubach bei Neuwied geborene spätere Politikerin und Schriftstellerin Ika Freudenberg (1858-1912) kam erstmals 1892 mit der modernen Frauenbewegung in Berührung. 1896 wurde sie Präsidentin der auf Anregung von Anita Augspurg (1857-1943), Sophia Goudstikker (1865-1924) und anderen 1894 gegründeten Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau, des späteren Vereins für Fraueninteressen. Freudenberg, die ab 1899 privat mit Goudstikker zusammenlebte, war in zahlreichen weiteren Frauenvereinen Vorstandsmitglied und schrieb etliche Aufsätze zu aktuellen Frauenfragen. 1910 erschien ihr letztes großes und zusammenfassendes Werk "Die Frau und die Kultur des öffentlichen Lebens". Die in Wiesbaden geborene Malerin und Dichterin Helene Raff (1865-1942) wiederum engagierte sich seit den 1890er-Jahren in der bürgerlichen Frauenbewegung: 1899 trat sie in den Münchner Verein für Fraueninteressen ein, 1913 in den Schriftstellerinnenverein. Von Beginn an thematisierte sie in ihren Werken den Wandel der Rolle der Frau in der Gegenwart. Freudenbergs Brief an Raff ist vor dem 9. September 1912 datiert und beginnt mit den leicht euphorischen Worten: "Liebes Fräulein Raff! Man munkelt von der Möglichkeit, Sie [...] zu einem Vortrag zu gewinnen." Datum: 2019
Autor
Peter Czoik