Joseph Joachim Raff (1822 - 1882) Nachlass: Briefe von Henrik Ibsen an Helene Raff - BSB Raffiana VI. Ibsen, Henrik

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906) lebte insgesamt elf Jahre - von 1875 bis 1891 - mit Unterbrechung in München. Als Heros aller modern gesinnten Menschen und Anhänger des Naturalismus hielt er in seinen Gesellschaftsdramen seiner Mitwelt den Spiegel vor. Besonders für die Frauenbewegung war Ibsen von Bedeutung: Sein neuer Frauentypus, wie er z.B. in "Nora oder Ein Puppenheim" (1879) verkörpert ist, propagiert das Verlangen nach mehr Selbstbestimmung und die selbständige und finanziell unabhängige moderne Frau. Die in Wiesbaden geborene Malerin und Dichterin Helene Raff (1865-1942) engagierte sich seit den 1890er-Jahren in der bürgerlichen Frauenbewegung: 1899 trat sie in den Münchner Verein für Fraueninteressen ein, 1913 in den Schriftstellerinnenverein. Von Beginn an thematisierte sie in ihren Werken den Wandel der Rolle der Frau in der Gegenwart. Raff lernte Ibsen 1889 in Gossensaß in der Sommerfrische kennen. Ihre Beziehung vertiefte sich in München, wo es beim Abschied zu einer "Küsserei" kam. Raff führte ein Tagebuch, in dem sie ihre Begegnungen mit Ibsen skizzierte. 1890 schenkte sie ihm ein Mädchenbildnis, das er in Anspielung auf sein Drama "Peer Gynt" als "kleine Solveig" bezeichnete. In dem hier gezeigten Brief vom 21. März 1890 bedankt sich Ibsen "für das wunderbar reizende Bild, wodurch Sie mir den gestrigen Tag so unvergesslich gemacht haben." Datum: 2019

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0