Joseph Joachim Raff (1822 - 1882) Nachlass: Briefe von Josef Ruederer an Helene Raff  - BSB Raffiana VI. Ruederer, Josef

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der in München geborene Dramatiker und Erzähler Josef Ruederer (1861-1915) war 1896 Mitbegründer des Intimen Theaters, 1901 des Kabaretts "Elf Scharfrichter". Von 1908 bis 1912 arbeitete er als Mitglied des Theaterzensurbeirats. Sein Roman über die Entwicklung der Stadt München zur Zeit König Ludwig I. wurde posthum u.d.T. "Das Erwachen" (1916) publiziert. Ruederers Werk steht zwischen Gründerzeit und naturalistischer Avantgarde und markiert im Zuge seiner Kritik an Korruption, Heuchelei, Vetternwirtschaft und Bigotterie den Beginn einer kritischen Regionalliteratur. Die in Wiesbaden geborene Malerin und Dichterin Helene Raff (1865-1942) engagierte sich seit den 1890er-Jahren in der bürgerlichen Frauenbewegung: 1899 trat sie in den Münchner Verein für Fraueninteressen ein, 1913 in den Schriftstellerinnenverein. Von Beginn an thematisierte sie in ihren Werken den Wandel der Rolle der Frau in der Gegenwart. Die zwei Briefe von Ruederer an Raff datieren vom 24. Oktober 1910 bis 13. September 1915. Im zweiten bekundet er die Absicht, wegen seines Krankheitszustands von seinem Landsitz nach München zurückzukehren und dort Raff anzutreffen: "Wir haben zwar alle nur erdenklichen Hilfsmittel in Oberammergau - auch ein sehr guter Arzt steht zur Verfügung - aber die Stadt bleibt die Stadt, besonders für Kranke." Ruederer starb wenige Wochen darauf am 20. Oktober 1915 in München. Datum: 2019

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0