Parzival - BSB Cgm 61

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Wolfram von Eschenbach verfasste in der ersten Dekade des 13. Jahrhunderts sein mittelhochdeutsches Epos Parzival, das aus mehr als 24.000 Versen besteht. Es erzählt die Geschichte des jungen Parzival, der - in der Abgeschiedenheit des Waldes aufgewachsen - keinerlei Welterfahrung besitzt und mithin viel Kümmernis verursacht, als er auszieht, um ein Ritter zu werden. Er erreicht die Gralsburg, unterläßt es aber, dem gelähmten Gralskönig Anfortas die entscheidende Frage nach dem Ursprung seiner Leiden zu stellen - jene Frage, die Anfortas erlösen und Parzival zum neuen Gralskönig machen würde. Nach jahrelanger Odyssee und religiöser Katharsis kehrt Parzival auf die Gralsburg zurück, erlöst Anfortas und wird der neue Gralskönig. Die Handschriftenüberlieferung zeigt, dass sich die Geschichte im gesamten Mittelalter großer Beliebtheit erfreute. Dieses Manuskript aus der Bayerischen Staatsbibliothek wurde von einem einzigen Schreiber angefertigt, der, wie sein Dialekt zeigt, in Bayern gelebt haben muss. Eine mit dem Vorderdeckel verklebte Urkunde aus dem Jahr 1408 und mehrere Randvermerke des 15. Jahrhunderts deuten darauf hin, dass der Kodex nach seiner Entstehung in Bayern blieb. Die Handschrift gelangte in die Privatsammlung von Johann Jacob Fugger. Mit dessen Bibliothek kam sie 1571 in die Münchner Hofbibliothek der Herzöge von Bayern. // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

CC0