Boepple, Ernst

Beschreibung

Dr. phil.

* 30. 11. 1887 Betzingen, † 15. 12. 1950 Krakau (hingerichtet); prot.

Oberrealschule, 1905 Abitur, 1905 – 1910 Studium der Geschichte und Neueren Sprachen in Tübingen, Paris, Oxford und London, 1912 – 1913 Einjährig-Freiwilliger, 1913 II. (württembergische) Staatsprüfung für das höhere Lehramt, 1913 – 1920 zeitweise im württembergischen Schuldienst, 1914 – 1919 Kriegsdienst, zuletzt Oberleutnant d. R., 1916 Promotion, seit 1919 Verlegertätigkeit als Mitinhaber des "Deutschen Volksverlags Dr. Ernst Boepple".

[Herbst] 1933 Oberregierungsrat im Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 01. 03. 1934 – 05. 07. 1945 Staatsrat, 06. 03. 1935 – 27. 11. 1936 mit der Leitung des Ministeriums beauftragt, 01. 03. 1937 Staatssekretär, 25. 09.1939 bis auf weiteres beurlaubt, 1940 – 1941 Kriegsdienst, 10. 09. 1941 zur Regierung des Generalgouvernements abgeordnet, Stellvertreter von Staatssekretär Josef Bühler in der Leitung der Regierung des Generalgouvernements, 1944 – 1945 Beauftragter des Generalgouverneurs bei den Gauleitern von Oberschlesien und Niederschlesien, April 1945 Leiter der bayerischen Staatskanzlei.

05. 07. 1945 förmlich aus dem Staatsdienst entlassen, von den Amerikanern verhaftet, 14. 10. 1947 an Polen ausgeliefert und inhaftiert, 1949 im Spruchkammerverfahren in Gruppe II ("Belastete") eingestuft, 14. 12. 1949 in Krakau zum Tode verurteilt und hingerichtet.

1918 Mitglied im Alldeutschen Verband, 1919 Gründungsmitglied (Mitgliedsnr. 15) der Deutschen Arbeiterpartei (DAP, spätere NSDAP), Mitbegründer des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes, 1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 3.600), 1934 SS (Nr. 166.838), 20. 04. 1935 SS-Oberführer, Jan. 1942 – Juli 1944 stellvertretender Präsident des Instituts für Deutsche Ostarbeit.

Bayerische Staatsbibliothek