Bouhler, Philipp

Beschreibung

* 11. 09. 1899 München, † 19. 05. 1945 Zell am See (Freitod); evang., 1938 gottgl.

1909 – 1912 Maximilians-Gymnasium in München, 1912 – 1916 Bayerisches Kadettenkorps, 1916 Kriegsfreiwilliger, 06. 07. 1916 kommandiert zum Bayerischen 1. Fußartillerie-Regiment als Fahnenjunker-Unteroffizier, Juli 1917 Leutnant, 08. 08. 1917 bei Arras verschüttet und schwer verwundet, 1918 aus dem Heer verabschiedet.

1919 Notabitur, seit 1919 Studium der Philosophie (vier Semester) an der Universität München, 1920 – Okt. 1921 Volontär bei dem J. F. Lehmanns Verlag und bei einem Motorsport-Verlag in München, Nov. 1921 Eintritt in den Verlag des "Völkischer Beobachter" als Verlagskaufmann, Sept. 1922 – Nov. 1923 Zweiter Geschäftsführer der NSDAP, 1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München, 1924 Gerichtsverfahren wegen Hochverrats (eingestellt), Juli 1924 – Febr. 1925 Geschäftsführer der Großdeutschen Volksgemeinschaft und verantwortlicher Schriftleiter der Zeitung "Der Nationalsozialist", 27. 03. 1925 – 17. 11. 1934 Reichsgeschäftsführer der NSDAP (München), 1926 – 1930 zugleich literarischer Mitarbeiter bei dem "Illustrierter Beobachter".

02. 06. 1933 – 1945 Reichsleiter der NSDAP, Jan. 1934 – Mai 1941 Bearbeiter für kulturpolitische Fragen im Stab des Stellvertreters des Führers, 16. 04. 1934 – 1945 Vorsitzender der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums (PPK), 29. 08. – Sept. 1934 Polizeipräsident in München (Stelle nicht angetreten)1), 17. 11. 1934 – 23. 04. 1945 Chef der Kanzlei des Führers (Berlin), Jan. 1936 – 1945 Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Bibliographie bei der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums, Sept. 1939 Berufung in den Reichsverteidigungsrat, Okt. 1939 mit Wirkung vom 01. 09. 1939 zusammen mit Karl Brandt "unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, daß nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann" ("Euthanasie"-Verbrechen), 1940 – 1945 Leiter der Reichsstelle für das Schul- und Unterrichtswesen, Juni 1942 – 1943 Leiter des Einsatzstabes Ostafrika (Organisation Sisal).

23. 04. 1945 im Gefolge Hermann Görings auf Befehl Adolf Hitlers durch SS in Berchtesgaden verhaftet, aber nach dem Freitod Hitlers wieder freigelassen, Mai 1945 in Schloß Fischhorn durch US-Truppen verhaftet, Freitod durch Zyankali auf der Fahrt ins Internierungslager Dachau.

1919 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, Juli 1922 NSDAP, 27. 02. 1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 12), 20. 04. 1933 Allgemeine SS (Nr. 54.932), März 1933 – 1945 MdR, 20. 04. 1933 SS-Gruppenführer, 1933 Mitglied der Obersten Nationalen Sportbehörde für die Deutsche Kraftfahrt als Vertreter der motorsportlichen Belange der SS, 15. 11. 1933 Mitglied der Reichskulturkammer und der Reichspressekammer, 19. 09. 1934 – 1944 Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, 30. 01. 1936 SS-Obergruppenführer, 04. 04. 1936 Reichskultursenator, 03. 12. 1937 – 1945 Beauftragter des Führers für die Bearbeitung der Geschichte der NS-Bewegung.

Bayerische Staatsbibliothek