Röhm, Ernst

Beschreibung

Röhm, Ernst Julius

* 28. 11. 1887 München, † 01. 07. 1934 München-Stadelheim (erschossen); prot.

1897 – 1906 Humanistisches Gymnasium in München, 1906 Absolutorium, 1906 Eintritt in das Kgl. Bayerische Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig" (später "König Ludwig") Nr. 10 (Ingolstadt) als Fahnenjunker, 1907 kommandiert zur Kriegsschule in München, 1908 Leutnant, 1908 – 1915 Rekrutenausbilder und Adjutant des I. Bataillons des 10. bayerischen Infanterie-Regiments "König Ludwig", ab Aug. 1914 Kriegseinsatz, 1915 Oberleutnant, April 1915 – 1916 Kompanieführer in seinem Regiment, 1916 vor Verdun schwer verwundet, danach nicht mehr an der Front einsetzbar, 1917 Adjutant des Chefs der Armeeabteilung des bayerischen Kriegsministeriums, 1917/18 Hauptmann und Nachschuboffizier im Stab der 12. Bayerischen Infanteriedivision (Rumänien, Frankreich), 1918 Kompanieführer des 10. bayerischen Infanterie-Regiments "König Ludwig", 21. 01. – April 1919 Adjutant der 11. Bayerischen Infanterie-Brigade (Ingolstadt, München).

April/Mai 1919 Stabsoffizier (für Verpflegung und Ausrüstung) im Freikorps Epp, 03. 05. – Juli 1919 Chef des Stabs des Stadtkommandanten von München und Offizier für die Abwehr und für politische Angelegenheiten im Stab der Münchener Reichswehr, Juli 1919 – 31. 12. 1920 Ib (Bewaffnung und Ausrüstung) im Stab der Schützenbrigade 21/Bayerisches Schützenkorps (Franz Xaver Ritter v. Epp), 01. 01. 1921 – 05. 12. 1922 Adjutant und 2. Stabsoffizier des Infanterie-Führers VII (Epp) sowie Leiter der Feldzeugmeisterei des Gruppenkommandos 4 der Reichswehr, 05. 12. 1922 – 03. 05. 1923 Stabsoffizier der 7. Reichswehrdivision (München), 03. 05. – Sept. 1923 Kompaniechef in Bayreuth, 26. 09. 1923 Antrag auf Verabschiedung aus der Reichswehr.

1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München (besetzte dabei das bayerische Kriegsministerium), anschließend verhaftet, 16. 12. 1923 Verabschiedung aus der Reichswehr, 01. 04. 1924 im Hitler-Prozeß wegen Beihilfe zum Hochverrat zu 15 Monaten Haft (mit Bewährung auf 4 Jahre) verurteilt und am gleichen Tag freigelassen, 17. 05. 1924 – März 1925 (geschäftsführender) Stellvertretender Kommandeur der (verbotenen) SA, Aug. 1924 – 01. 05. 1925 Kommandeur des Frontbann, März 1925 Führer der SA, 01. 05. 1925 Verzicht auf die Führung von SA und Frontbann aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Hitler, 1925 – 1928 in verschiedenen Zivilberufen (mit wechselndem Erfolg) tätig, 1928 – 1930 im Rang eines Oberstleutnants als Militärinstrukteur und Truppenausbilder in Bolivien tätig, 1930 von Hitler aus Südamerika zurückgerufen, um erneut das Kommando über die SA zu übernehmen, 05. 01. 1931 – 01. 07. 1934 Chef des Stabes der SA (direkt Hitler unterstellt).

10. 03. – 13. 04. 1933 Staatskommissar z. b. V. in Bayern, 10. 03. 1933 – 01. 06. 1933 und 21. 09. 1933 – 01. 12. 1934 Bevollmächtigter Bayerns zum Reichsrat, April – 02. 08. 1933 "Ministerial-Kommissar für die Hilfspolizeibeamten der Sicherheitspolizei" im Preußischen Ministerium des Innern, 13. 04. – 01. 12. 1933 Staatssekretär bei dem Reichsstatthalter in Bayern, 01. 05. – 31. 12. 1933 Kommandeur der Sicherheitshilfspolizei in Bayern, 02. 12. 1933 – 01. 07. 1934 Reichsminister (ohne Geschäftsbereich) und Mitglied des Reichsverteidigungsrats, Dez. 1933 – 01. 07. 1934 Bayerischer Staatsminister, 30. 06. 1934 von Hitler in Bad Wiessee verhaftet und in die Strafanstalt München-Stadelheim überstellt, dort wegen eines vorgeblichen Putschversuchs (sog. Röhm-Putsch) erschossen.

1919 DNVP, Juli 1919 Mitbegründer der Eisernen Faust, 1919 erste Bekanntschaft mit Adolf Hitler (später Duzfreund Hitlers), Jan. 1920 DAP (Nr. 623), 31. 01. – April 1923 im Arbeitsausschuß der Landesleitung der Reichsflagge und bevollmächtigter Vertreter des Führers der Reichsflagge in München, Sept. – 09. 11. 1923 im Deutschen Kampfbund – Kampfgemeinschaft Bayern, 12. 10. 1923 Gründer der Reichskriegsflagge in München, 1924 DVFP, Mai – Dez. 1924 (NF) MdR, Mitglied des Reichsverbands Deutscher Offiziere, 01. 11. 1930 NSDAP (Nr. 41), Juni 1933 – 01. 07. 1934 Reichsleiter der NSDAP, 11. 07. 1933 – 01. 07. 1934 Preußischer Staatsrat, 03. 10. 1933 – 01. 07. 1934 ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München), Nov. 1933 – 01. 07. 1934 MdR, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, 02. 07. 1934 posthum aus der NSDAP und der SA ausgeschlossen.

Bayerische Staatsbibliothek