Autorenporträt zu Veit Nuber

Beschreibung

Veit Nuber ist Prediger in Burglengenfeld (1544) und in Schwandorf (1545). Nach seiner Profess im österreichischen Kloster Wilhering wird er 1550 Abt im Zisterzienser-Kloster Seisenstein bei Ybbs. Wegen „einer Weibsperson“ verlässt er 1554 „heimlich“ das Kloster und flieht mit seinem Schüler Pantaleon Candidus-Weiss (1540-1608, später reformierter Theologe und Historiker) nach Amberg, dem Regierungssitz der Oberen Pfalz, wo sich der Pfalzgraf Herzog Wolfgang von Zweibrücken aufhält.

Veit Nuber, mittlerweile protestantisch geworden, wird evangelischer Geistlicher in Stöckelsberg/Dekanat Neumarkt (1556/57) und Hofprediger des  Pfalzgrafen in Zweibrücken (1559). Danach ist er Prediger in Königsberg, ab 1561 evangelischer Pfarrer in Danzig.

Veit Nuber immatrikuliert sich im Juni 1563 in Wittenberg als „magister promotus in academia Viennensi“. Sein unstetes theologisches Wanderleben führt ihn als Pastor ins sorbische Lauban/Schlesien (1575/76). Von 1593 bis 1600 ist Nuber Pastor in Königshain in der Grafschaft Glatz.

Zahlreiche Werke, Aufsätze, Predigten, Gebete sind gedruckt in Nürnberg bzw. Regensburg. 1544 erscheint Eine kurtze vnd einfeltige vnterweisung zum sterben nutzlich vnd heilsam den krancken..., 1545 Eine kurtze vnnd nützliche warnung, des grewlichen lasters des zutrinckens, 1553 Eine schöne Beicht vnd Gebet welche anzeigt wie ein Evangelischer sünder [...] Busse thut und sich bekeret und Von den fürnemsten vnnd nötigsten Propheceyen, Weissagungen vnd verheissunge von Christo Iesu vnserm herrn..., schließlich 1554 Ejn Kurtze vnnd Wolgegrünte Lehre auß der Heyligenn Schrifft Von rechtenn guthen werckenn so die Christen sollen vnnd müssenn thun... Dieser seltene Druck mit einem Holzschnitt mit Fruchtbarkeitsbordüre „Jesus weint über Jerusalem“ des Nürnberger Künstlers Hermann Hamsing ist den Bürgermeistern der Stadt Weiden gewidmet.

Veit Nuber, den der streitbare preußische Theologe Erhardus Sperber (1529-1608) als „Schwärmer und Rottengeist“ bezeichnet, führt ein fast rastloses theologisch-literarisches Wanderleben – ganz im Reformgeiste von Martin Luther und Melanchthon. Die bayerische Reformation hat Nuber dabei engagiert und akzentreich mitgeprägt – auch und insbesondere durch sein gedrucktes Œuvre.

Bayerische Staatsbibliothek