Autorenporträt zu Albert Baldauf

Beschreibung

Der Sohn eines Käsefabrikanten besucht in Stiefenhofen die Volksschule, in Augsburg und Rosenheim das Gymnasium. Sein Medizinstudium an der Universität München und Freiburg im Breisgau schließt er 1905 in München mit dem Staats- und Doktorexamen ab.

In Lindenberg/Allgäu besitzt Albert Baldauf zeitweise eine ärztliche Praxis. Als Facharzt für HNO-Krankheiten lässt er sich in Schwarzenberg/Erzgebirge nieder. Er lebt in Harbatzhofen bei Lindau.

Wie sein Mundartkollege >> widmet sich Albert Baldauf zeit seines Lebens dem Westallgäuischen. In dem Bändchen Krutt un Rüebe (1932) legt er Gedichte in Westallgäuer Mundart vor. Weitere Verse erscheinen in der Zeitschrift Das schöne Allgäu; noch kurz vor seinem Tod arbeitet er an einer weiteren Gedichtsammlung. Ein Westallgäuer Wörterbüchlein bringt Albert Baldauf 1955 heraus.

Im hochdeutschen Geleitgedicht seiner Krutt un Rüebe nennt er diese ein „Büschel Blumen [...] gepflückt im Garten der Erinnerung“. Er gibt zu, dass so mancher Patient in seiner Arztpraxis mehr dem Heimatklang seiner Westallgäuer Sprache vertraut habe als der Medizin. Über Baldaufs Gedicht „Höibat“ (Heuernte) urteilt der Lindauer Mundartautor >> : „Für mich ist dieses Gedicht [...] das Hohe Lied des Allgäuer Bauernlebens schlechthin. Überdies ist es, der Umstellung auf Maschinen wegen, bereits zur Darstellung geschichtlicher Vergangenheit geworden.“

Der Anfang von „Höibat“ lautet:

Wenn d Krottebluma Liehtle haond Und d Wüetera verblöied, Wenn duß im hohe Gras anaond Verloffe Hihle schröied, Und wenn der Vatter allad schtaoht A siim Banetar da, Denn weuß i, was as gschlage haot: Denn gaoht der Höibat a!

Bayerische Staatsbibliothek