bavarikon4UBeschreibung
Der französische Ingenieurgeograph Henri de Saint Michel (gest. 1793) erhielt 1765 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den Auftrag, basierend auf den Vorarbeiten César Cassini de Thurys (1714-1784) und dessen Carte topographique de France, die Detailvermessungen für eine topographische Karte Bayerns auszuführen. Zu diesem Zweck wurde er eigens mit zwei neu erfundenen Instrumenten des berühmten Augsburger Präzisionsmechanikers Georg Friedrich Brander (1713-1783) ausgestattet.
Eine Landstraßenkarte für den Raum zwischen München und Erding, eine Karte vom der Region Pfaffenhofen und die vorliegende Karte von München und Umgebung waren die ersten Ergebnisse seiner Arbeit. Trotz kleinerer topographischer Mängel war die Karte die präziseste seit Apians Landtafeln und stellte einen wichtigen Vorläufer der Carte de la Baviere dar.
Da weder Cassini noch Saint Michel die deutsche Sprache ausreichend beherrschten, liegen bei vielen Ortsnamen abweichende Schreibweisen vor.