Ein Jahrhundert bayerischen Verfassungslebens

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Zum 100. Jubiläum der bayerischen Verfassung von 1818 sollte im Auftrag der königlichen Regierung eine Festschrift herausgegeben werden. Eigentlich sollte der Staatsrechtler Professor Anton Dyroff (1864–1948) die Festschrift verfassen. Dyroff sagte aus Termingründen ab, weshalb Innenminister Friedrich von Brettreich (1858–1938) Professor Michael Doeberl (1861–1928) mit der Festschrift betraute. Doeberl war zu dieser Zeit Ordinarius für Bayerische Landesgeschichte an der Ludwig–Maximilians–Universität in München. Pünktlich zum Jubiläum lag die Festschrift vor. Im Vorwort führt Doeberl aus, dass er keinen vollständigen Überblick über die bayerische Verfassungsentwicklung liefern, sondern aus seiner Sicht wichtige Etappen darstellen wollte. Zu möglichen und nötigen Reformansätzen äußert sich Doeberl sehr vorsichtig und schildert ausführlich die Bemühungen um eine Reichsratskammerreform. Trotz der mit Bedacht gewählten Formulierungen beschwerte sich Karl Ernst Fürst Fugger von Glött (1859–1940), der Präsident der Kammer der Reichsräte, beim Innenminister über Doeberls Festschrift. Im Einverständnis mit Ministerpräsident Otto von Dandl (1868–1942) gestand der Innenminister in seiner Antwort an Fugger von Glött ein, dass auch er nicht mit allen Inhalten der Schrift einverstanden sei. Trotz dieser intern geäußerten Kritik der Regierung wurde Doeberls Darstellung überwiegend positiv aufgenommen. Datum: 2018

Author

Laura Scherr

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