Aufstand in München : Republik Bayern

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Am Nachmittag des 7. November 1918 fand auf der Münchner Theresienwiese eine Friedenskundgebung der sozialdemokratischen Parteien, USPD und MSPD, mit mehreren zehntausend Teilnehmern statt. Die Mehrheitssozialdemokraten beendeten die Versammlung, wie geplant, mit einem Demonstrationszug zum Friedensengel. Kurt Eisner (1867-1919) brach dagegen mit einer kleinen Gruppe von Anhängern zu den Münchner Kasernen im Norden der Stadt auf. Dort schlossen sich die Soldaten dem Aufruf zur Revolution an. In den folgenden Stunden wurden die Regierungsgebäude und der Landtag von den Revolutionären besetzt. Das bayerische Königspaar, Ludwig III. (1845-1921) und Therese (1849-1919), floh nach Österreich. Der politische Umsturz Eisners war geglückt. In der Nacht versammelte sich ein Teil der Revolutionäre im Plenarsaal der Abgeordnetenkammer, wo Kurt Eisner eine Ansprache hielt. In dieser kündigte er bereits die Einsetzung eines vorläufigen Parlaments, des Provisorischen Nationalrats, sowie neue Landtagswahlen nach demokratischen Grundsätzen an. Außerdem betonte Eisner, durch die Veränderung des politischen Systems und der Handelnden einen möglichst günstigen Friedensschluss herbeiführen zu wollen. Die Ansprache Eisners ist lediglich im Bericht eines zufällig anwesenden amerikanischen Journalisten überliefert, den die Frankfurter Zeitung am 8. November 1918 abdruckte. Datum: 2018

Autor

Dr. Markus Schmalzl

Rechtehinweis Beschreibung

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