Abschrift - Papier. - 15 Lagen, der Hauptteil der Handschrift besteht aus 14 Sexternionen, am Anfang ein Ternio (davon ein Blatt ausgeschnitten) und am Schluss zwei Blätter (f. 168-169) hinzugefügt. - Originale Lagenbezeichnung jeweils auf dem ersten und dem letzten Blatt der Sexternionen (numerisch). - Originale Foliierung 1-167, die sich, wie bei deutschen Orgeltabulaturen üblich, nicht auf das einzelne Blatt, sondern auf gegenüberliegende Seiten bezieht. - Nummerierung der Stücke modern. - Von einer Haupthand geschrieben, mit originalem, alphabetisch geordnetem Inhaltsverzeichnis (f. Iv-Vr); ab f. 122 Einträge von verschiedenen Händen, die von no. 229 an im Index nicht mehr aufgenommen sind. - Frühe deutsche Tabulaturschrift: die Oberstimme jeweils auf einem siebenlinigen System, die übrigen Stimmen darunter in Buchstabenschrift notiert. - f. 1-166 sind mit je sechs Notensystemen zu sieben Linien einheitlich rastriert; auf f. 167 wurde unten auf beiden Seiten noch ein Notensystem hinzugefügt; auf f. 168r oben und unten jeweils drei Systeme zu fünf Linien, die Mitte der Seite nicht rastriert. - Die meisten Stücke dreistimmig notiert, die Zahl der Stimmen jedoch oft nicht konstant, da zusätzliche Töne, besonders an Kadenzpunkten hinzugefügt wurden. - Unbeschriebene Seiten f. 166r/v (rastriert), Ir, Vv, 168v. - 1959 Restaurierung (Zentralteile der Lederüberzüge beider Deckel original, Holzdeckel, Rücken und Ränder erneuert). - Als Spiegel ursprünglich zwei Pergamentblätter aus einer älteren Handschrift, die bei der Restaurierung abgelöst und als fliegende Blätter mitgebunden wurden. Auf der Rückseite des fliegenden Blattes am Vorderdeckel: "CXCII. - Auf f. Iv: "Sequit[ur] Tabula hui[us] Libri 2|m or|d[inem] alphabeti", auf f. IIr von späterer Hand "Cartusianonem [Kreuz im Kreis] in Buxheim". - Auf f. 168r unbezeichnete Einzelstimme in weißer Mensuralnotation. - Auf f. 169r kurze Spielanweisung. - Auf f. 169v o - ben eine geistliches Gedicht in roter Schrift "Was soll ich erbarmen" (durchgestrichen), darunter ein medizinisches Rezept. - 1883 gelangte die Handschrift aus der ehemaligen Kartause Buxheim bei Memmingen durch Versteigerung in den Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek. - Die Handschrift stammt der neueren Forschung nach aus dem Gebiert des hochalemannischen Sprachraums, vgl. WelkerO 2002.