Römisches Maifest

Neue Pinakothek

Beschreibung

Wie Pan und Nymphen, Tritonen, Najaden und Kentauren, so sind auch urzeitliche Menschenwesen bei Böcklin in den alltäglichen Erlebnisbereich gerückt. Dass solche Naturwesen losgelöst von mythologischen Zusammenhängen in ihrem Naturdasein bildthematisch wirksam werden, ist ein für die Kunst des 19. Jahrhunderts wesentliches, neues Phänomen. Man fühlt sich bei der hier vorgeführten Szene einer „Altrömischen Maifeier“ an den von Paul Heyse geschilderten Ausflug in das Tal der Egeria bei Rom Anfang der 1850er Jahre erinnert, an dem außer dem jungen Heyse auch Böcklin, der alte Heinrich Dreber (Franz-Dreber) und andere deutsche Maler teilnahmen, und der in einem orgiastischen Kulttanz um ein Feuer vor der Grotte der Nymphe Egeria endete. Wie so oft wurde Böcklin also auch hier durch persönliche, teils lange zurückliegende Erlebnisse angeregt, die er später in seinen Bildphantasien poetisch überhöhte. Hierzu gehören antithetische Elemente wie die hehren Gestalten auf frühlingslichter Anhöhe und das dionysische Treiben im Talgrund.

Rechtehinweis Beschreibung

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