Blick auf Arles

Neue Pinakothek

Beschreibung

Dieses im Frühling 1889 entstandene, in lichten, leuchtenden Farben gemalte Bild, zeigt am Horizont die Stadt und vorgelagert Gärten in der üppigen Blüte ihrer Bäume und Sträucher. Landschaft hat van Gogh hier, wie so häufig, als zum Menschen gehörende, von ihm gepflegte, reiche Natur dargestellt. Die Stadt, Ort der menschlichen Gemeinschaft, ist von einem geradezu paradiesischen Garten umgeben. Diesen schönen, glücklichen Zustand vermag der Künstler wohl zu schildern, doch gibt er uns durch das Wasser und vor allem das „Gitter“ der Pappelstämme mit ihren nackten Trieben auch zu verstehen, dass ihm der Zugang zu einem solchen Paradies verwehrt ist, verwehrt worden ist. Es war kaum ein Jahr her, im Mai 1888, seit er eine andere Ansicht von Arles gemalt hatte - mitten in Wiesen voll gelber und violetter Blumen - ein japanischer Traum. Diesen Traum hatten vor allem der Ausbruch der Nervenkrankheit und die nachfolgenden Anfälle zerstört, gegen die sich der Künstler immer wieder zur Wehr setzen musste. Die helle Palette und der kleinteilige Pinselduktus zeigen zwar den Einfluss der Impressionisten, doch hat keiner dieser Künstler - wie van Gogh - Naturdarstellung in derart umfassender und ernster Weise auf den Menschen bezogen.

Rechtehinweis Beschreibung

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