Pultschreibtisch "Bureau d'Officier" in der Residenz Ansbach, Braunes Wohnzimmer im Appartement der Markgräfin, Retiradezimmer

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Auffallend an dem Pultschreibtisch (Bureau d’Officier) sind die Rollen, die in der Tat vor den konisch zulaufenden Holzbeinen die statische Funktion übernehmen. Warum? Weil die Rollen Teil eines nicht häufig vorkommenden Fahrgestells sind, mit denen sich Möbel leicht verschieben ließen.

An beiden Innenseiten nimmt ein Steg, der einer geschweiften Klammer ähnelt, zwei Stangen auf, an die die Rollen befestigt sind. Der Steg ist jeweils an zwei Holzbeinen und mit einer dritten Stange an der Unterseite des Korpus' angeschraubt.

Mit einem Griff an jeder Seitenwange lässt sich das Möbel bewegen.

Eine Marmorplatte schließt den Schreibkasten oben ab.

Obwohl sich Pariser Stempel gefunden haben, mutet der Pultschreibtisch wenig französisch, sondern eher englisch an. In der Tat wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Möbel im englischen Stil auf dem Festland hergestellt und es könnte der aktenkundigen Anglomanie des Markgrafen Alexander zuzuschreiben sein, sich ein Möbel im "Goût Anglais" auf einer seiner Reisen nach Paris angeschafft zu haben.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0