Konsoltisch in der Residenz München, Reiche Zimmer, Äußeres Audienzzimmer, R.56

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Die Reichen Zimmer der Münchner Residenz, für die dieser Konsoltisch konzipiert wurde, waren reine Repräsentationsräume. Eine festgelegte Rangordnung entschied darüber, wie weit man vorgelassen wurde. In das Paradeschlafzimmer durfte demnach nur ranghöchster Adel.

Die Ikonographie des Tisches lässt sich mit der Faunsmaske, der Panflöte, dem Bocksfuß, den Widderfellfestons und dem ziegenäugigen Satyrn mit Quasten behängtem Narrenlätzchen eindeutig dem Satyrspiel zuordnen.

Der Dionysoskult im antiken Griechenland endete in der Regel mit einem solchen als Abrundung der Komödien. Nach Aristoteles und Horaz gehörten sie bis ins 18.Jh. zur niedrigeren Gattung, weil die Tragödie die besseren (Aristoteles) und höher gestellten (Horaz) Menschen darstellt.

Es wundert darum nicht, warum der Konsoltisch bloß im zweiten Vorzimmer und nicht im Konferenzzimmer oder Porzellankabinett zu stehen kam.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0