Statuette des Ritters St. Georg, Augsburg und München 1586-1597/1638-1641

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Die Georgsstatuette wurde, wahrscheinlich nach Entwurf von Friedrich Sustris (1540-1599), zwischen 1586 und 1597 als Reliquiar für eine St. Georgs-Reliquie geschaffen, die 1586 Erzbischof Ernst von Köln (1554-1612) seinem Bruder Herzog Wilhelm V. von Bayern (reg. 1579-1597) nach München sandte. Das 50 cm hohe Reiterstandbild besteht aus Gold, vergoldetem Silber, farbigem Email, Achat und Bergkristall und ist reich mit Diamanten, Rubinen, Smaragden, Opalen und anderen Edelsteinen sowie Perlen geschmückt.

Im 17. Jahrhundert wurde die Statuette an hohen Feiertagen auf dem Altar der Reichen Kapelle ausgestellt. Die blau schimmernde Rüstung des Heiligen Georg ist in kleinem Format einem Prunkharnisch Herzog Wilhelms V. nachgebildet, dessen bärtige, aus Buchsbaumholz geschnittene Gesichtszüge hinter dem beweglichen Helmvisier verborgen sind. Herzog Wilhelm V. verstand sich zur Zeit der Gegenreformation nach dem Vorbild des triumphierenden Ritterheiligen Georg als Verteidiger des aus seiner Sicht wahren, katholischen Glaubens.

Rechtehinweis Beschreibung

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