Gründer-Namensaktie der Tiergarten Nürnberg Aktiengesellschaft (Nennwert: 500 Mark), ausgestellt auf die Freiherrlich von Tucher’sche Brauerei AG in Nürnberg

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

Der Wunsch nach einem Tierpark wurde in Bayerns ‎zweitgrößter Metropole schon Ende des ‎‎19. ‎Jahrhunderts laut. Nach mehreren gescheiterten ‎Anläufen ergriff schließlich ein ‎Nürnberger ‎Bürgerausschuss die Initiative. Er verwirklichte das ‎Projekt 1911 mit der Gründung ‎einer ‎Aktiengesellschaft. Das Kapital wurde durch die ‎Ausgabe von 750 Aktien im Nennwert ‎von je 500 ‎Mark beschafft. Um eine breite Streuung ‎sicherzustellen, lag die Bezugsgrenze pro ‎Aktionär ‎bei zehn Stück. Auch die örtlichen Unternehmen ‎engagierten sich stark, wie die von ‎der Tucher-‎Brauerei erworbene Gründeraktie zeigt.‎ Der nach dem Vorbild des Hamburger ‎Zoos mit ‎künstlich modellierten Landschaften gestaltete ‎Tiergarten öffnete am 11. Mai 1912 ‎seine Pforten. ‎Er beherbergte auf einer Fläche von 20 Hektar 183 ‎Tierarten mit 883 Individuen ‎und entwickelte sich ‎sofort zu einem Publikumsmagneten. 1913 ‎kamen 800.000 Besucher. ‎Unter den Nazis musste ‎der Zoo 1939 seinen alten Standort aufgrund der ‎Erweiterung des ‎Reichsparteitagsgeländes ‎aufgeben.‎ Die dekorativ gestaltete Aktie besticht durch ‎ihren ‎Formenreichtum. Unter dem Nürnberger ‎Stadtwappen versammeln sich heimische ‎Arten wie ‎Adler, Hirsch und Eichhörnchen neben damals ‎noch exotisch anmutenden Tieren ‎wie Affe, ‎Papagei, Pelikan, Leguan und Känguruh.‎