Sitzungsprotokolle der Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern, 1869-1873

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

1843 wurden in Bayern durch König Ludwig I. Handelskammern gegründet (so in München, Augsburg, Bamberg/Bayreuth, Nürnberg, Regensburg und Würzburg). 1848 folgte die Errichtung einer Kammer in Passau. Aufgabe der Kammern, die zunächst aus vom König berufenen Handels- und Gewerbetreibenden bestanden, war die Beratung der Regierung in Wirtschaftsfragen. Im Zuge einer Revision der bayerischen Handelskammergesetzgebung wurden die Kammern 1869 als "Handels- und Gewerbekammern" mit wichtigen Änderungen neu gegründet. Dazu zählte die dauerhafte Einrichtung mit einem fachwissenschaftlich gebildeten Sekretär, die direkte Wahl der Kammerrepräsentanten durch die wahlberechtigten Handels- und Gewerbetreibenden selbst sowie die Beitragserhebung zur Finanzierung der Kammern bei den Wahlberechtigten am jeweiligen Kammersitz. Die "Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern" in München nahm mit der ersten Sitzung ihrer Mitglieder am 1. Juli 1869 den Betrieb auf. Das Amt des Ersten Vorsitzenden der Kammer bekleidete bis 1873 der jüdische Großhändler und Bankier Moritz Guggenheimer (1825-1902). Die ab 1869 vollständig erhaltenen Sitzungsprotokolle der Kammer dokumentieren anschaulich die Arbeit dieser Wirtschaftsorganisation als gewerbliche Interessenvertretung ihres Bezirks.