Speisenkarte der Gaststätte "Löwenbräukeller", Nymphenburger Straße 2

Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Beschreibung

Der 1883 erbaute und danach mehrfach erweiterte Löwenbräukeller am Münchner Stiglmaierplatz fasste in seinen Saalräumen, Parterrelokalen und ausgedehnten Gartenanlagen zusammen bis zu 8.000 Gäste. 1909 konsumierten die Besucher dort insgesamt 12.500 Hektoliter Bier, das waren pro Tag rund 3.500 Maß. Im Löwenbräukeller arbeiteten 1909 50 Kellnerinnen. Sie sind jeweils mit ihrem Vornamen (und dem wohl von den Gästen geprägten Kosenamen) sowie der Zahl ihrer ununterbrochenen in der Gaststätte abgeleisteten Dienstjahre auf der Rückseite der Speisenkarte aufgelistet - zusammen mit dem übrigen Personal. Als Renommiergaststätte der seit 1892 größten Brauerei Münchens und ganz Bayerns wurde auf eine besonders aufwendige Gestaltung der Speisenkarte traditionell großer Wert gelegt. Die Karte zieren Motive aus Kupferstichen von Albrecht Dürer. Die meist verfügbaren Gerichte erscheinen gedruckt, saisonale Sonderspeisen sind handschriftlich eingefügt. Der Preis für Bier als Standartgetränk ist nicht gesondert angegeben. 1909 kostete die Maß Löwenbräubier 23 Pfennig.