Beschreibung
Bereits das Frontispiz des 1660 in Prag am Jesuitenkolleg St. Klemens (gegr. 1555) aus Anlass der Überführung von Reliquien der Hl. Peregrina gedruckten Werkes besitzt emblematischen Zuschnitt: Es stammt von dem zwischen 1660 und 1691 in Prag tätig gewesenen Augustiner-Barfüssermönch Constantin (Fr. Constantinus Aug. disc. sculp:) und zeigt den Reichsadler, dem das Motto PER HOC, AD HAEC zugewiesen ist; zusätzlich weist das Kupfer zwei Wolkenhände mit Schwert und Zepter auf (CONSILIO ET INDVSTRIA). Während das erste Emblem aufgrund seines bildlichen Teils, der sog. pictura (bildlicher Teil des Emblems; ein Reichsadler), dem Widmungsträger (Ferdinand III.) zugewiesen werden kann, dürfte das 2. Emblem durchaus in Bezug zum - anonymen - Autor stehen. Zusätzlich weist das Kupfer ein 4-versiges lateinisches Epigramm und den Hinweis Symbolum Ferdinandi III. Aug. auf. Es folgt ein Emblem für S. Peregrina, deren pictura Palmzweig, Lilie und Geisel sowie den Eintrag V. & M. zeigt; es folgt ein 2-versiges lateinisches Epigramm (dieses Blatt ist wahrscheinlich eingeklebt worden). Unter der Überschrift Insignia Peregrinantium folgen schließlich insgesamt sechs Embleme. Als subscriptio (erläuternder Text) fungieren hierbei lateinische Disticha, deren Quellen antik-pagan (Horaz, Ovid) oder biblisch Art (Paulus) sind. Ein weiteres Exemplar befindet sich in den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek Wien (Sign.: 42. M. 33).