Christus erscheint am Himmel auf dem blauen Kunigundenmantel

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Das Medaillon gehört in den Zyklus des Advents- und Weihnachtsfestkreises am blauen Kunigundenmantel. Die dargestellte Szene gliedert sich in zwei Ebenen. Über einer Linie, die das Strahlen des Himmels ausdrücken soll, erscheint Christus mit Kreuznimbus und segnend erhobener Hand. Er wird von den Buchstaben A und ω (für Anfang und Ende) begleitet. Unten wenden sich ihm zwei Figuren mit redend erhobenen Händen zu. Die Umschrift greift den Beginn einer Antiphon vom Weihnachtstag auf: + · GLORIA · IN EXCELSIS · D(E)O · ET IN T(ER)RA · PAX · (Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden). Es sind auch die Anfangsworte des Hymnus, der heute in der katholischen Messe außerhalb der Advents- und Fastenzeit vor dem Evangelium gesungen wird. Bis ins 12. Jahrhundert war es den Bischöfen aufgrund ihrer Weihe vorbehalten, diesen Engelsgesang zu singen. Die Antiphon war kein solches Vorrecht. Nach außen hin wird die Umschrift von einem Rankenrahmen abgegrenzt. Dieser wurde bei der spätmittelalterlichen Übertragung 1437-1441 im Verbund belassen, sodass das originale Trägergewebe sichtbar ist.