Das Wort QVI der Auftraggeberinschrift auf dem Sternenmantel Heinrichs II.

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Aufnahme zeigt mit dem Wort QVI einen Teil der Auftraggeberinschrift auf dem Sternenmantel, die + PAX ISMAHELI QVI HOC ORDIKAVIT (Friede dem Ismael, der dies angeordnet hat) lautet. Aufgrund dieser Inschrift gilt der Sternenmantel als Geschenk des apulischen Fürsten Ismael, der als Führer des antibyzantinischen Aufstands in Bari nach einer Niederlage 1018 bei Cannae Heinrich II. um Unterstützung gegen die Byzantiner bat. Die beiden Männer trafen sich 1020 an Ostern in Bamberg, wobei der Sternenmantel als diplomatisches Geschenk gedient haben soll. Außerdem wurde der Sternenmantel das gesamte Mittelalter über mit dem Namen Ismael verbunden und deshalb weder als Heinrichsmantel gesehen noch als Heinrichsreliquie bei den Heiltumsweisungen gezeigt. Deshalb ist es sehr überraschend, dass ausgerechnet diese Inschrift in ihrem heutigen Erscheinungsbild nicht zum Ursprungskonzept des Mantels gehört haben kann, sondern erst später aus Ursprungsmaterial an dieser Stelle gestaltet wurde. So ist das hier zu sehende Q aus zwei verschiedenen Fragmenten mit unterschiedlichem Kettfadenverlauf zusammengefügt. Dies geschah spätestens 1452-1454, als Andreas Spiß alle Goldstickereien des Sternenmantels knappkantig aus dem originalen Trägergewand ausgeschnitten und auf den blauen Granatapfeldamast übertragen hat, der im Hintergrund zu sehen ist. Die dicken Konturlinien gehen auf diese oder eine spätere Reparatur zurück.